Burnout

Beurteile jeden Tag nicht nach der Ernte, die du
einbringst, sondern nach den Samen, die du pflanzt.
(Robert Louis Stevenson)
 

Was ist eigentlich ein Burnout?

Für die Diagnose Burnout gibt es keine diagnostischen Kriterien. Ursprünglich damit gemeint ist ein Erschöpfungszustand durch Arbeitsüberlastung. Burnout beschreibt einen Zustand starker emotionaler und körperlicher Erschöpfung durch chronische Überforderung oder fortwährender Kränkungen im Berufsalltag.

Burnout wird in unserer Leistungsgesellschaft gerne als Synonym für eine Depression verwendet, weil damit Tugenden wie hoher Arbeitseinsatz und Leistungsfähigkeit assoziiert werden. Während in der Öffentlichkeit in der Vergangenheit unisono noch vom Massenphänomen Burnout berichtet wurde, wissen wir heute aufgrund empirischer Untersuchungen, dass dies ziemlich übertrieben ist und dass sich hinter einem schweren Burnout meist eine Depression (Erschöpfungsdepression) verbirgt. Der Begriff Burnout hat sich jedoch im allgemeinen Sprachgebrauch etabliert, weil er salonfähiger ist. Depression ist in unserer Gesellschaft mit „psychisch krank“ und „persönlichem Versagen verknüpft. Burnout klingt besser.

Ursachen und ihre Wirkungen

Besonders anfällig für einen Burnout sind Menschen mit einem sehr hohen Anspruch an die eigene Leistung. Die Betroffenen investieren mehr Energie in ihre Aufgaben, als sie auf Dauer verkraften. Das hat bisweilen seinen Ursprung im Idealismus oder Ehrgeiz, erwächst mitunter aber aus einer Notlage, so aus der Angst heraus, den Arbeitsplatz zu verlieren. Ein häufiges Warnsignal ist, dass die Betroffenen nach ihrer Arbeit nicht mehr abschalten und sich kein Gefühl der Erholung einstellt. Erst wenn die erhoffte Belohnung dauerhaft hinter den Erwartungen zurückbleibt oder die Kraft nicht mehr reicht, beginnt die eigentliche Ausbrennphase. Auf die (Selbst-)Überforderung folgen dann Erschöpfung, Irritation und Frustration. Die seelische Belastung geht am Körper nicht spurlos vorüber. Psychosomatische Symptome, wie etwa Kopf- und Magenschmerzen oder Schlafstörungen, sind Anzeichen für einen Burnout.

Wege aus dem Dilemma

Burnout ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die möglichst schnell einer professionellen Behandlung bedarf. Wird ein Burnout zu spät entdeckt und therapiert, verschlechtern sich die Heilungschancen. Befindet sich der Burnout-Prozess noch in der Anfangsphase, genügt oft schon eine Krisenintervention oder eine Kurzeittherapie. Ist der Burnout weiter fortgeschritten, ist zumeist eine Psychotherapie zur Burnout-Behandlung notwendig. Bei schwerem Burnout ist ein Aufenthalt in einer Spezialklinik mitunter sinnvoll.
 

Burnout einfach erklärt