Depression

Was versteht man unter einer Depression?

Die Depression ist eine Erkrankung, über die Betroffene nicht gerne sprechen oder nicht sprechen können. Etwa jeder fünfte Bundesbürger kennt eine Depression aus eigener Erfahrung und doch findet sie nach wie vor im Verborgenen statt. Aus Angst, als „nicht belastbar“, „schwach“ oder „überfordert“ abgestempelt zu werden, wird das Leiden oft versteckt.

Mitunter ist es schwierig, zwischen Tagen, an denen man nicht so gut „drauf ist“ und dem Beginn einer Depression zu unterscheiden. Wenn mehrere Symptome einer Depression länger als vierzehn Tage anhalten, kann dies unter Umständen auf eine depressive Störung hinweisen. Menschen, die anhaltend und über einen längeren Zeitraum unter Schlafstörungen, Antriebsschwäche, gedrückter Stimmung, Gefühlsschwankungen und Appetitlosigkeit leiden, verlieren nicht nur ihre Lebensfreude und Motivation. Abhängig vom Schweregrad ihrer Depression sind viele Betroffene nicht mehr in der Lage, ihren Alltag zu meistern.

Somatische Beschwerden - Was ist das?

Depressionen können sich neben den beschriebenen psychischen Anzeichen vor allem auch durch körperliche Symptome, sogenannte somatische Beschwerden, bemerkbar machen. Kopf- und Rückenschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Gliederschwere oder auch Rückgang der Libido können auf eine Depression hinweisen. Schwindel tritt als Symptom ebenfalls häufig auf und auch Ohrgeräusche sind kein seltenes zu beobachtendes Phänomen.

Verlauf und Auswirkung der Erkrankung

Die meisten Depressionen treten als sogenannte rezidivierende depressive Störungen auf, das bedeutet, es bleibt nicht bei einer einzigen depressiven Episode. Die Rückfallquote für Depressionen, d.h. dass es irgendwann erneut zu einer Depression kommt, liegt zwischen 50 und 70 Prozent. Die Depressionserkrankung verläuft generell in Phasen, die in Schweregrad und Dauer variieren.

Die Dauer einer Episode kann zwischen wenigen Wochen und mehreren Monaten schwanken. Weiterhin wird zwischen leichten, mittelgradigen und schweren Depressionen unterschieden. Während es den meisten Betroffenen mit einer leichten Depression noch gelingt, trotz der Belastung den beruflichen und alltäglichen Anforderungen nachzukommen, sind bei einer als mittelgradig eingestuften Depression Konzentrations- und Leistungsfähigkeit bereits deutlich beeinträchtigt. Zudem verstärken sich Rückzugstendenzen, die Abkehr vom sozialen Leben, von Familie und Freundeskreis. Schwer depressive Menschen fällt mitunter jede Aktivität schwer, allein das Aufstehen aus dem Bett am frühen Morgen ist für viele eine solche Anstrengung wie früher eine 20-Kilometer-Wanderung, das Duschen nach dem Aufstehen vielleicht gefühlt so, als müsse man nach den 20-Kilometern wandern noch 5 Kilometer schwimmen. Sie stehen mitunter gar nicht mehr auf, vernachlässigen die Körperpflege und essen nicht mehr ausreichend. Der Leidensdruck ist enorm hoch, die depressive Störung ist für sie nicht mehr zu ertragen und lebensbedrohend. Nicht wenige von Ihnen tragen sich mit Selbstmordgedanken.


Raus aus der Depression

Depressiv erkrankte brauchen professionelle Hilfe und angepasst an Schweregrad und dem Verlauf der Erkrankung eine umfassende Therapie und Versorgung. Grundlage hierfür ist eine sorgfältige Diagnostik. Eine genaue Diagnose wird von einem (Fach)-arzt oder Psychotherapeuten aufgrund der festgestellten Symptome gestellt. Da mit jeder Episode das Risiko einer erneuten Depression steigt, ist es wichtig einen entsprechenden Verdacht abklären und sich behandeln zu lassen.

Unipolar oder Bipolar

Rein depressive Störungen sind unter den Depressionen am weitverbreitetsten und werden unter dem Begriff der unipolaren Störungen zusammengefasst. Bei den sogenannten bipolaren Störungen wechseln depressive mit sogenannten manischen Phasen ab. Ein manischer Zustand macht sich vor allem durch gehobene und überdrehte Stimmung, Selbstüberschätzung, gesteigerte Aktivität und vermindertes Schlafbedürfnis bemerkbar. Durch die sich abwechselnden Phasen befinden sich betroffene in einer Achterbahn der Gefühle, zwischen „himmelhoch jauchzend“ und „zu Tode betrübt“.
 

Symptome, Behandlung und Anlaufstellen